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CBD – der Underdog der Cannabispflanze

Beim Stichwort „Cannabis“ denken viele direkt an Rausch, psychoaktive Wirkung und den dafür verantwortlichen Inhaltsstoff THC (Tetrahydrocannabinol). Doch durch die zunehmend medizinische Nutzung von Cannabis und den fortschreitenden Kenntnisgewinn rückt noch ein anderer Inhaltsstoff mehr und mehr in den Fokus des Interesses – CBD (Cannabidiol).
CBD bietet zahlreiche potentiell vorteilhafte Effekte auf die Gesundheit. Dennoch wird es oft noch in einem Atemzug mit THC genannt und dem gleich gesetzt. Dabei zeigt die Forschung, dass CBD viel mehr ist als „nur“ ein Rauschmittel und großen Einfluss auf das Wohlbefinden haben kann – ganz ohne Rausch.

In diesem Artikel erklären wir, was CBD genau ist, welche Vor- und Nachteile der CBD-Konsum bringt, welche Anwendungsmöglichkeiten es gibt und welche zukünftigen Potentiale sich durch die Nutzung von CBD ergeben können.

Was ist CBD? Herkunft und Grundlagen

Herkunft

Hanf wird bereits seit vielen Jahrtausenden als Faser- und Samenlieferant genutzt. Die Heilwirkung des Cannabiskrauts blieb aber lange Zeit unentdeckt. Dies änderte sich 1839 als ein in Indien stationierter Arzt seine Patient*innen mit (indischem) Cannabis behandelte und die positiven Ergebnisse in die westliche Welt trug.

Bis zum 1. Weltkrieg wurde Cannabis weltweit zu Heilzwecken im medizinischen Bereich eingesetzt, dann jedoch 1937 mit dem „Marihuana Tax Act“-Gesetz, auf außenpolitischen Druck der USA hin, verboten. 
1990 wurde dann das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) entdeckt, wodurch die Wirkweise von Cannabis nun genauer erklärt werden konnte. Dies entfachte, trotz des weiterhin geltenden Verbots von Cannabis, einen regelrechten Forschungsboom. Dieser gipfelte sich in der Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke 2017. Seitdem ist viel mehr über die Wirkungsweise von Cannabis und deren Hauptbestandteile THC und CBD bekannt und beide Stoffe finden Anwendungen in verschiedenen Bereichen der Medizin.

Grundlagen

Cannabinodiol, kurz CBD, ist eines von über 100 verschiedenen Cannabinoiden der Cannabispflanze. Nach THC ist es das zweithäufigste und zugleich eines der am intensivsten erforschten Cannabinoide.

Die Wirkung der beiden bekanntesten Cannabinoide ist unterschiedlich. Der größte Unterscheidungspunkt ist, dass THC die bekannte Rauschwirkung verursacht, CBD jedoch nicht!

THC (Tetrahydrocannabinol): Wirkt psychoaktiv, schmerzlindernd, entspannend, entzündungshemmend und kann sich positiv auf die Stimmung auswirken.

CBD (Cannabidiol): Hat keine Rauschwirkung, wirkt entzündungshemmend, angstlösend, entkrampfend – oft gut verträglich. Es beeinflusst das körpereigene Endocannabinoid-Systems (ECS).

Das ECS ist ein Teil unseres Nervensystems und an der Regulierung und Steuerung einer Vielzahl von wichtigen Körperfunktionen wie Schmerz, Entzündungen, Immunfunktionen, Schlaf, Appetit, Stimmung und Stressreaktionen beteiligt. Im Gegensatz zum THC bindet sich CBD nicht direkt an die Haupt-Cannabis-Rezeptoren CB1 und CB2, sondern wirkt modulierend auf diese Rezeptoren ein. Dadurch trägt es ohne psychoaktive Wirkung zu einem ausgleichenden Effekt im Körper bei. Auch mit anderen Rezeptoren interagiert CBD, was zu seinen vielen positiven Wirkungen führt.

Die Wirkung von CBD: Gesundheitliche Vorteile im Überblick

Die Wirkung von CBD basiert auf der Interaktion mit dem körpereigenen ECS. Indem das Cannabinodiol die Aktivität der Rezeptoren moduliert, kann es vielfältige Prozesse im Körper beeinflussen, wie etwa Schlaf, Schmerz oder Entzündungen.

Entzündungshemmende Wirkung von CBD

Viele Personen nutzen bereits CBD-Öl oder Kapseln, um Schmerzen oder entzündliche Prozesse auf natürliche und sanfte Art zu lindern. CBD hemmt die Aufnahme von Adenosin, wodurch entzündungshemmende Mechanismen aktiviert werden können. Außerdem interagiert es mit dem TRPV1-Rezeptoren, die an der Schmerzregulation beteiligt sind. Daraus können sich therpeutische Ansätze für Schmerzpatienten ergeben – etwa bei Arthrose, Migräne oder chronischen Rückenschmerzen.

Angstlösende Eigenschaften von Cannabinodiol

Ein weiteres Einsatzgebiet, auf dem CBD Patient*innen große Hoffnungen macht, ist der Bereich der psychischen Gesundheit. CBD wird eine angstlösende, entspannende und beruhigende Wirkung zugeschrieben. Eine Studie aus 2024 an 239 Patient*innen, die an einer Sozialen Angststörung (Social Anxiety Disorder SAD) litten, kam zu dem Ergebnis, dass sich die SAD unter der Einnahme von CBD signifikant besserte. Dieses Ergebnis bestätigt die Annahme, dass Cannabidoniol bei Angststörungen unterstützend wirken kann.

CBD bei Schlafproblemen

Auch wenn CBD nicht direkt schläfrig macht, wirkt es sich durch die beruhigende und stressmindernden Effekte positiv auf den Schlaf aus. Konsument*innen berichten, dass sie abends schneller zur Ruhe kommen und sich die Schlafqualität verbessert hat.

Antiepileptische und Neuroprotektive Wirkung

Besonders fortgeschritten in der Forschung ist der Einsatz von CBD in der Epilepsie-Therapie. Das zugelassene Medikament Epidyolex enthält reines Cannabinodiol und wird bei seltenen Epilepsie-Formen erfolgreich verschrieben. 
Weiterhin gibt es erste Hinweise, dass CBD eine neuroprotektive Wirkung hat, was ein Hoffnungsschimmer für Parkinson- oder Alzheimerpatient*innen sein könnte.

CBD in der Hautpflege

Aufgrund der antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung von CBD ist es auch im Bereich der Dermatologie ein interessanter Wirkstoff, der mehr und mehr Anwendung findet. Cremes und Salben, die CBD enthalten, können bei Akne, Neurodermitis oder Psoriasis helfen.

Anwendungsmöglichkeiten von CBD: Öl, Kapseln, Cremes und mehr

Die Vielfalt an CBD-Produkten wächst stetig. Zu den beliebtesten Anwendungsformen gehören:

 

CBD-Öl Tropfen zur Einnahme unter der Zunge für eine schnelle Aufnahme
CBD-Kapseln und Tabletten Einfache Dosierung
Kosmetikprodukte Cremes, Salben und Lotions für Haut und Muskeln
CBD-Blüten und Vaporizer Für Anwender*innen, die den natürlichen Geschmack bevorzugen
Lebensmittel und Getränke Von Kaffee bis Gummibärchen gibt es mittlerweile viele Produkte, die CBD enthalten

Die Wahl der richtigen Anwendungsform hängt von der persönlichen Präferenz und der gewünschten Wirkung ab.

Sicherheit und Nebenwirkungen von CBD

CBD gilt allgemein als gut verträglich und sicher. Es hat nur ein verschwindend geringes Abhängigkeitspotential und keine Rauschwirkung. Dennoch können bei erhöhten Dosierungen Nebenwirkungen auftreten:

  • Müdigkeit
  • Trockener Mund
  • Schwindelgefühl
  • Wechselwirkungen mit anderen eingenommenen Medikamenten

Man sollte die Einnahme von CBD im Zweifesfall mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären – vor allem, wenn man bereits Medikamente einnimmt oder gesundheitliche Vorerkrankungen hat.

Rechtliche Grundlage: Ist CBD legal?

Ob CBD legal ist, hängt vom jeweiligen Land ab. In Deutschland ist es folgendermaßen geregelt:

  • CBD-Produkte sind erlaubt, wenn der THC-Gehalt 0,2% nicht übersteigt.
  • Arzneimittel auf CBD-Basis, bspw. Epidyolex, sind verschreibungspflichtig.
  • Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel, die CBD enthalten, dürfen verkauft werden, so lange sie nicht mit Heilversprechen beworben werden.

Die Europäische Kommission stuft CBD weiterhin als Novel Food („Neuartige Lebensmittel“) ein, wodurch die Produkte einer speziellen Zulassung unterliegen. Viele Hersteller von CBD-Produkten bewegen sich in einer Art Grauzone, deshalb ist beim Kauf solcher Produkte unbedingt auf seröse Hersteller und geprüfte Qualität zu achten!

Warum CBD oft unterschätzt wird

Trotz wachsender Beliebtheit wird CBD noch immer oft missverstanden. Ein wesentlicher Grund liegt in der fortbestehenden Stigmatisierung: Cannabis und demnach auch CBD, wird in der öffentlichen Wahrnehmung weiterhin fast ausschließlich mit Drogenkonsum und Rauschzuständen verknüpft. Dadurch geraten die nicht-psychoaktiven Wirkungen des Cannabinodiol oft in den Hintergrund.

Hinzu kommt die wissenschaftliche Zurückhaltung. Es gibt zwar mehr und mehr Studien zu Cannabis und dessen Wirkung und Anwendungsgebieten, doch leider fehlen bislang Langzeitstudien, weshalb viele Aussagen nur vorsichtig formuliert werden.

Auch die rechtliche Lage trägt zur Unsicherheit bei. Die unterschiedlichen nationalen Regelungen innerhalb Europas, sowie weltweit, machen den Markt sehr unübersichtlich.

Verstärkt wird dieses Bild noch durch eine Vielzahl von Fehlinformationen im Internet – von völlig überzogenen Heilversprechen bis hin zu unbegründeten Warnungen.

All diese Faktoren führen dazu, dass CBD vielerorts noch nicht die Anerkennung erfährt, die seinem (medizinischen) Potential entspricht.

Zukunftsperspektiven: Wohin entwickelt sich CBD?

Die Forschung zu Cannabinodiol steckt noch in den Kinderschuhen, doch die Aussichten sind vielversprechend.

  • Neue medizinische Einsatzgebiete: Erweiterte Anwendung von CBD in der Schmerztherapie, Psychiatrie und Neurologie.
  • Ausweitung der Forschung: über die Zeit werden Langzeitstudien belastbare Ergebnisse zur Wirkung von CBD liefern.
  • Personalisierte Produkte: durch den Entourage-Effekt, also die Verbesserung der Wirkung durch Kombination von CBD mit anderen Cannabinoiden wie CBG oder CBN, können maßgeschneiderte Effekte erzielt werden.
  • Gesellschaftliche Entstigmatisierung: Mit wachsendem Wissen dürfte CBD weiter an Akzeptanz gewinnen.
  • Veterinärmedizin: auch im Einsatz für Tiere finden CBD-Tropfen mehr und mehr Beachtung. Es kann bei beispielweise bei Hunden oder Pferden zur Beruhigung eingesetzt werden. Wichtig hierbei ist, dass die Wirkung verzögert eintritt und man den Stoff langsam anfüttern muss. Da hier nur geringe Mengen benötigt werden, ist es auch kaum belastend für den Tierorganismus. Bei Tieren kann man davon ausgehen, dass es keinen Placebo-Effekt gibt und doch sind Patientenbesitzer*innen begeistert und bei vielen Erkrankungen (bspw. bei der Nervenerkrankung „Shivering“ beim Pferd) ist CBD mittlerweile ein fester Bestandteil im Behandlungsrepertoire.

Fazit: CBD als vielseitiger Stoff   
CBD ist weit mehr als ein kurzzeitiger Trend. Es handelt sich um einen natürlichen, vielseitigen Wirkstoff der Cannabispflanze, der großes Potential für Wohlbefinden und Gesundheit bietet.

Auch wenn weitere Studien noch ausstehen, belegen erste Forschungsergebnisse und praktische Anwedungen die positiven Eigenschaften des Cannabinodiols. Entscheidend dafür ist, dass Anwender*innen auf seriöse Angebote und geprüfte Informationen achten – unrealistische Heilsversprechen sind kritisch zu hinterfragen!

So wird es künftig möglich sein, dass CBD seinen Platz als wertvollen Begleiter für mehr Balance und Ausgeglichenheit im Alltag finden kann.

 

 

FAQ

Macht CBD “high“ oder berauscht es?

Nein, CBD (Cannabinodiol) macht nicht high. Im Gegensatz zu THC besitzt es keine psychoaktive Wirkung und verändert das Bewusstsein nicht. Stattdessen wirkt es beruhigend und ausgleichend – ohne einen Rausch auszulösen.

Ist CBD in Deutschland legal?

Ja, CBD ist in Deutschland legal, solange der THC-Gehalt unter 0,2% liegt und es nicht in unverarbeiteter Form als Tee oder Blüte angeboten wird. Produkte wie CBD-Öl, Kapseln oder Cremes dürfen in Deutschland frei verkauft werden, jedoch nicht mit einem Heilversprechen beworben werden. Arzneitmittel wie Epidyolex, die reines CBD enthalten, sind verschreibungspflichtig.

Welche Nebenwirkungen kann CBD haben?

CBD gilt allgemein als sehr sicher und gut verträglich. Bei höheren Dosierungen können leichte Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Schwindelgefühl und Müdigkeit auftreten. Außerdem kann es durch CBD zu Wechselwirkungen mit anderen eingenommenen Medikamenten, wie Blutverdünnern, kommen. Daher sollte die Einnahme bei bereits bestehender Medikation vorher definitiv ärztlich abgeklärt werden.